INTO THE LIGHT - mit Rollei RHC Entwickler




Canon EOS 3 mit Yashica 28mm 2.8 und Gelbfilter.
Kentmere 400, entwickelt in Rollei RHC


Eigentlich....

....hatte ich mir den Rollei RHC als Tiefenentwickler für Fotopapiere besorgt. Er ist aber auch für die Entwicklung von Mikro- und Reprofilmen konzipiert.

Was lag da näher, als ihn auch mal an einem "normalen" Film auszutesten?!

Man sollte  die Dichten eines Negativs zwischen ~ 0,1 (Zone I) und ~1,29 (Zone VIII) halten, um alle Tonwerte vom Negativ auf das Papier (oder den Monitor) zu bringen, wobei der Dichteverlauf idealerweise zwischen Zone III und Zone VII linear ist, da dort volle Zeichnung vorliegt.

Wenn man aber z.B. Wald fotografiert, fehlen oftmals die Kontraste und die Bilder wirken grau in grau. Um hier Abhilfe zu schaffen, habe ich den Hochkontrastentwickler Rollei RHC ausprobiert.

Dieser sorgt dafür, dass der Dichteverlauf des Negativs bis etwa Zone VI linear verläuft, aber dann stark aufsteilt, so dass alles über Zone VI ins Licht geht.

Damit kann man Objekte gegen Licht schön freistellen. Auch ermöglicht er es, bewusst eine Grenzlinie im Bild anzumessen und als Zone VI zu definieren. Alles darunter wird normal abgebildet, alles darüber strahlend weiß.



Bei Sonnenschein wurde der blaue Nordhimmel (Zone V) angemessen.
Alle Tonwerte liegen im normalen Bereich.
Der Kiosk strahlt durch den Anstieg der Dichtekurve ab Zone VI heraus
Canon EOS 3 mit Yashica 28mm 2.8 und Gelbfilter
Kentmere 400 entwickelt in Rollei RHC 1+14, 8:30 Minuten, 1. Minute Dauerkipp, Rest 1x pro Minute


Bei den Heimstudioaufnahmen unter dem Projektthema
GESICHT - HAND - PASSION
sollte die Passion durch Leuchtkraft hervorgehoben werden. In diesem Fall der Deckel der Jobo-Dose. 




Canon EOS 3 mit Yashica 28mm 2.8 und Blaufilter für dunklere Hauttöne (sorry für die Hautflecken - meine Pigmentstörung)
Kentmere 400 entwickelt in Rollei RHC 1+14, 8:30 Minuten, 1. Minute Dauerkipp, Rest1x pro Minute

Man kann also bewusst Akzente in Weiss setzen, ohne Abwedeln zu müssen, was bei komplexen Strukturen von Vorteil ist. 

Zweibad-Entwicklung mit Rollei RHC

Es gibt sehr gute Entwickler (z.B. Caffenol), die sich nicht für Pushen eignen. Hier kann RHC in den Schatten helfen und zwar bis max. N+3. Dabei ist darauf zu achten, dass mit dem Zweitentwickler Caffenol nicht zu lange entwickelt wird, so dass kein Sprung in der Dichtekurve um die Zone III erfolgt. Man muss dabei also mit Caffenol eher etwas knapper entwickeln, als bspw. die App "Film-Entwicklung" für N+2 oder N+3 vorgibt.

Hier einige Beispiele für N+3, wo bei Caffenol alleine die Schatten nicht mehr gezeichnet würden.



Canon EOS 3 mit Yashica 28mm 2.8 und Gelbfilter
Kentmere 400 @ 3200
1. Bad: Rollei RHC 1+14, 3 Min @ 20°C, 20 Sekunden Dauerkippen, Rest Stand
dann OHNE Zwischenwässerung
2. Bad: Caffenol C-M, 19:00 (statt 21:30 bei N+3) Minuten, 1. Minute Dauerkippen, Rest 1x pro Minute
Nur mit Caffenol N+3 und Kentmere 400 @3200 wären die Schatten im Gegenlicht vor dem Baum schwarz. Mit RHC-Vorentwicklung sind jetzt die Details erhalten geblieben.

Auch in Kombination mit dem Silvermax-Entwickler als Zweitbad lässt sich nach dem RHC Erstbad bei N+3 eine Zeichnung in den Schatten gut darstellen.


Canon EOS 3 mit Yashica 28mm 2.8 und Gelbfilter
Kentmere 400 @ 3200
1. Bad: Rollei RHC 3 Min @ 20°C, 20 Sekunden Dauerkippen, Rest Stand
dann OHNE Zwischenwässerung
2. Bad: Silvermax Entwickler 1+19 20:30 Minuten, 30  Sekunden Dauerkippen, Rest 1x alle 30 Sekunden

Hier wurden die Zonen ausgemessen. Belichtung auf Zone V (Z V).
Ohne die Vorentwicklung mit dem RHC wäre die Terrasse unter dem Tisch, d.h. kleiner Zone IV, schwarz.
Der Silvermax Entwickler hingegen sorgt zusaätzlich für eine gute Lichterdeckelung über Zone VII hinaus.

Der Schnabel des Blechvogels hatte die Sonne voll reflektiert.
Angemessen wurde in den Schatten des Baumes unter dem Vogelschwanz (Zone IV).

Entwicklungszeiten

- RHC als Einbad

Rollei gibt keine Entwicklungsdaten für Filme an.
Hier kommt und die Entwicklungstabelle vom Spürsinn HCD 3. Generation zu Gute. Die Daten für den Entwickler HCD 50 können 1:1 auch für den Rollei RHC übernommen werden. Aus den umfangreichen filmspezifischen Entwicklungszeiten bitte nur die des HCD 50 (!!) verwenden.


- RHC als Erstentwickler im Zweibad

Hier soll der RHC nur die Schatten, also Zone I und Zone II ausentwickeln. Dafür reicht i.d.R. 1/3 der als Einbad notwendigen Entwicklungszeit. Ich habe 3 Minuten angesetzt, wobei nur die ersten 30 Sekunden gekippt wird und der Rest als Standentwicklung, damit die Mitteltöne möglichst wenig anentwickelt werden.












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